Buntlos

Gestalten schieben sich mit sinnentleerten Blicken durch verwesende Exkremente nicht recyclebarer Tage und sehen in eine gläserne Welt, in der nichts verborgen bleibt, in der es aber auch nichts zu verbergen gibt und am Ende das emotionale Vakuum den unendlichen Raum erfüllt, der früher einmal Nähe hieß. Hin und wieder quält sich Farbe in die Fläche, suchend, vorbei an erstarrten Wesen, die das Suchen längst vergessen haben, findet die Farbe das Grau. Relikte menschlichen Seins konkurrieren mit den Wesen und füllen mit ihrer konzentrierten Knappheit das Vakuum mit Leere. Die Farbe sucht im Nichts und findet sich selbst - immerhin. Zeit der Entfremdung.

Gedanken

Mit dem Betrachten des Bildes tritt der Betrachter in meine Gefühlswelt ein und erzeugt dabei oder dazu wiederum seine ganz eigenen Gefühle, die aber ganz andere sein können, wie meine es waren oder sind. Er nimmt teil an mir und erlebt sich selbst. Zeit der Entdeckung.

Gedanken

Die Deportation der Farbe Grün in die Entsättigungslager der Weltverbesserungsprozesse zur Aufrechterhaltung und Sicherung rein zweckmäßiger Daseinsformen sichert auch den Blick aufs Wesentliche. Zeit des Irrtums.

Die Rekonstruktion der Welt wird nicht in sechs Tagen möglich sein, eine Neuerschaffung ist derzeit nicht in Sicht. Zeit der Hoffnung.

Zeitlos

Mit jedem Bild habe ich einen winzig kleinen Ausschnitt der Zeit und damit die Zeit selbst in ihrer atomaren Form fixiert. Es ist mein Sieg über die Zeit. Ich habe der Zeit die Macht über die Vergänglichkeit entrissen und besitze jetzt ein Stück Zeit als Bild von der Welt, Bild eines unendlich kleinen Moments, der so nie wieder sein wird. Ich nehme Zeit mit nach Hause, ich halte ein Stück Zeit in den Händen, ich besitze Zeit oder zumindest einen Bruchteil davon. Ende der Unbesiegbarkeit. Wer hütet die Ewigkeit (oder das Bild).

the elegant way to add zooming functionality for images
Thanks to Jānis Skarnelis for his great ideas