
Sie versucht die Zeit zu fangen, aber Zeit läßt sich nicht fangen. Zeit ist unterwegs, wandert, hastet, reißt den Moment mit in den Abgrund. Sie hinterläßt eine übelriechende Spur aus Gewesenem. Sie hat mich betrogen, aufs Widerlichste hintergangen, mich in Sicherheit gewogen um ihr übles Spiel mit der Zukunft ungestört spielen zu können. Der Moment zerschellt auf der Zukunft. Sie hat ihre eigenen Gesetze, will den Moment nicht haben. Die Zeit sammelt die Scherben auf, oder sind es doch die Tränen, schenkt sie der Vergangenheit, ohne sie zu besänftigen. Der Geruch der Verwesung wird eher stärker. Was war das war, grinst höhnisch in ein sinnentleertes Nichts, hat alle Träume längst erstickt. Die Vernunft, allgegenwärtig, eigenwilliger Totengräber und letztes Geleit, versenkt das Gefühl im selbsgeschaufeltem Grab. Die Narbe wird glattgewalzt, was bleibt ist Nichts.